Akzeptanz
Zuhören und wirklich verstehen
Grundlagen der Personzentrierten Beratung nach Carl R. Rogers
Zuhören und wirklich verstehen
Neulich habe ich ein Zitat gelesen, das ich seitdem immer wieder in meinen Gedanken finde und das auf einfache und deutliche Weise ausdrückt, was mich besorgt, wenn ich in die Gesellschaft, auf den Umgang miteinander schaue, wenn ich meinen Klient*innen zuhöre, die sich beschweren über "unfähige" Politik, rücksichtslose Mitbürger*innen oder einen rauen Umgangston.
Es wäre schön, wenn die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzten, nicht verloren ginge." Stefanie vor Schulte
Ich bin froh, dass ich in meinem Leben schon früh über den Personzentrierten Ansatz nach Carl R. Rogers gestolpert bin, denn das, was ich in meinen Weiterbildungen dazu gelernt habe und mittlerweile selber weitergebe, hilft zu verhindern, dass diese wichtige Fähigkeit verloren geht. Ein geeignetes Werkzeug ist z.B: das aktive Zuhören.
Aktiv Zuhören
Aktiv zuhören bedeutet, dass ich das, was ich vom anderen aufgenommen habe und atmosphärisch erspürt habe, mit meinen eigenen Worten wiedergebe. Ich achte dabei darauf, dass ich die Aussagen meines Gegenübers nicht bewerte und wähle Formulierungen, die für die andere Seite möglichst stimmig sind. Damit mir das gut gelingt, ist es wichtig vorübergehend die Bezugswelt der anderen Person zu betreten, die Welt mit ihren Augen zu sehen und einfühlend zu verstehen, was diesen Menschen gerade bewegt.
Menschen, die sich auf diese Art und Weise verstanden fühlen, brauchen sich nicht mehr zu wiederholen, sind eher in der Lage ebenfalls zu zuhören und können im besten Falle deutlicher sagen, was sie gerade brauchen (Selbstklärung).
Aktiv zuhören
Es ist im Leben selten, dass uns jemand zuhört und wirklich versteht, ohne gleich zu urteilen. Dies ist eine sehr eindringliche Erfahrung. Carl R. Rogers
Dialoge fördern
In meinem Bildungsurlaub "Grundlagen der Personzentrierten Beratung nach Carl R. Rogers" (s.u.) stelle ich noch weitere „Werkzeuge“ vor, die helfen, uns in andere hineinzuversetzen und gleichzeitig den eigenen Standpunkt ehrlich zur Verfügung zu stellen.
Zugewandt im Dialog
Auch wenn sich der Bildungsurlaub vordergründig an Menschen im Beratungsbereich richtet, sind die vermittelten Kompetenzen universell: jede*r kann sie lernen, jede*r sollte sie lernen.
Deswegen möchte ich an dieser Stelle auch all diejenigen herzlich einladen, im Bildungsurlaub dabei zu sein, die ihre innere Fähigkeit zur Einfühlung und Perspektivübernahme weiter entwicklen wollen. Diese Fähigkeit hat dialogfördernde Wirkung und davon brauchen wir mehr in Zeiten wie diesen.
Der wahrhafte Dialog, der diesen Namen verdient, ist uns (als Bedürfnis) eingegeben und (als Entwicklungsziel) aufgegeben. Um die „Verbindung von Mensch zu Mensch" allzeit sicherzustellen, gibt es heute erstaunliche technische Einrichtungen. Die humane Qualität dieser Verbindungen hingegen ist technisch nicht machbar. Es ist lohnend, sich dafür selbst zuständig zu fühlen.
Friedemann Schulz von Thun, Larissa Stierlin
